Am 4.Mai 2023 ist Earth Overshoot Day in Deutschland. Würden Menschen weltweit so leben wie wir in Deutschland, bräuchten wir drei Erden pro Jahr (Stand: 2022).
Earth Overshoot Day – was ist das?!
Der Earth Overshoot Day (deutsch: Erderschöpfungstag oder Erdüberlastungstag) markiert als Kampagnentag zur Nachhaltigkeit das Datum, an dem die Nachfrage der Menschheit nach ökologischen Ressourcen und Dienstleistungen in einem bestimmten Jahr das übersteigt, was die Erde in diesem Jahr regenerieren kann. Die natürlichen Ressourcen zum Überleben der Menschheit sind also ausgeschöpft.
Der Erderschöpfungstag wird berechnet, indem die Biokapazität des Planeten (die Menge an ökologischen Ressourcen, die die Erde in diesem Jahr erzeugen kann) durch den Ökologischen Fußabdruck der Menschheit (den Bedarf der Menschheit in diesem Jahr) geteilt und mit 365, der Anzahl der Tage im Jahr, multipliziert wird:
(Biokapazität der Erde / Ökologischer Fußabdruck der Menschheit) x 365 = Earth Overshoot Day
Die restliche Zeit des Jahres entspricht dem globalen Overshoot.
Deutschland liegt vor dem Globalen Earth Overshoot Day
Im letzten Jahr fiel der globale Earth Overshoot Day auf den 28.Juli. Seit 1970 wandert der Tag im Kalenderjahr immer weiter nach vorn und wird auch vermutlich dieses Jahr schon etwas früher eintreten. Dass der Earth Overshoot Day jedes Jahr früher eintritt, liegt an dem stetig wachsenden Konsumniveau in den Industrie- und Schwellenländern. In Deutschland fällt er dieses Jahr auf den 04. Mai. Deutschland ist anderen Ländern im Verbrauch von Ressourcen also weit voraus.
Auch die Textilindustrie, insbesondere im Bereich Fast Fashion, verbraucht riesige Mengen an Ressourcen wie Wasser, Baumwolle, Erdöl. Sie verursacht große Mengen an Treibhausgasemissionen, verschmutzt die Böden und Flüsse durch giftige Abwässer aus den Färbereien und produziert riesige Müllberge.
Die Auswirkungen der Erdüberlastung zeigen sich im Klimawandel, Wetterextremen, Dürren, Überschwemmungen, von denen vor allem Staaten betroffen sind, deren ökologischer Fußabdruck geringer ist und die zu diesen Veränderungen am wenigsten beitragen.
Zeit für Veränderungen – Was Du tun kannst:
Vielversprechende Potenziale unseren ökologischen Fußabdruck zu minimieren und das Datum des Earth Overshoot Day wieder nach hinten zu verschieben, können in fünf Schlüsselbereichen gefunden werden: Städte, Energie, Nahrung, Bevölkerung und Planet – genauer in der Art, wie wir Städte und Verkehrssysteme gestalten, Energie erzeugen, Nahrung nachhaltig produzieren und konsumieren, das Bevölkerungswachstum regulieren und den Planeten schützen. Das alles sind Maßnahmen, die vor allem von den Staaten und der Weltpolitik umgesetzt werde müssen – diese haben die Verantwortung dafür zu sorgen, dass wir mit unserer Lebensgrundlage verantwortungsvoll umgehen.
Doch auch du kannst im Kleinen schon etwas zum Schutz unserer Erde beitragen:
- Weniger Kleidung kaufen.
- Kleidung länger tragen: wenn wir unsere Kleidung nicht nur ein Jahr, sondern zwei Jahre lang tragen, verringert dies die CO2-Emissionen um 24 Prozent
- Nachhaltige Kleidung kaufen, die z. B. in der Region produziert wurde.
- Online-Einkäufe und Retouren vermeiden.
- Wäsche auf der Wäscheleine oder dem Wäscheständer lufttrocknen lassen.
- Kleidung bei niedrigen Temperaturen waschen.
- Fordere Politiker*innen auf, Treibhausgasemissionen zu versteuern, damit sich Klimaschutz lohnt.
- Unterstütze Aktionen und Kampagnen für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit, z. B. Fridays for Future, Brot für die Welt.
Mehr Infos zum Earth Overshoot Day und dazu, was genau Du tun kannst, um nicht über die Kapazitäten an ökologischen Ressourcen der Erde hinaus zu leben, findest du unter www.overshootday.org.
Hier kannst du deinen eigenen ökologischen Fußabdruck berechnen und findest danach Anregungen, was du tun kannst, um ihn zu verbessern.
Recherche & Text: Lea Magosch, Praktikantin im oikos-Institut