Kaufen – Tragen – Wegschmeißen. Immer mehr, immer schneller, immer billiger. So funktioniert das System Fast Fashion.
Doch was hat meine Fleece-Jacke mit Mikroplastik zu tun, mein Kleid mit dem Klimawandel und meine Jeans mit den Arbeits- und Lebensbedingungen für die Näher*innen? Leider ziemlich viel. Denn jedes Kleidungsstück ist mit Problemen für die Umwelt und die Menschen vor allem im Globalen Süden verbunden, da es viele Ressourcen und Arbeit braucht, um es herzustellen, aber auch zu entsorgen.
Fast Fashion: Ein Überblick
Was versteht man unter Fast Fashion? Warum ist das ein Problem? Hier findest du einen kurzen Einstieg in das Thema.
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Fast Fashion: Die Stationen – die Länder – die Folgen
„Made in …“ sagt nur, in welchem Land der letzte Fertigungsschritt des Kleidungsstücks erfolgte. Für ein Shirt, ein Kleid, eine Hose sind jedoch sehr viele Produktionsschritte erforderlich, die in unterschiedlichen Ländern durchgeführt werden. Jedes Shirt, jede Hose hat eine Weltreise hinter sich, bevor es in unsere Läden kommt. Und wenn wir Kleidung aussortieren, geht ihre Reise weiter. Alle Stationen der Lieferkette sind mit problematischen Folgen für die Umwelt und die Menschen verbunden.
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Fast Fashion heizt den Klimawandel an
Fast Fashion verursacht riesige Mengen an Treibhausgasen. Denn besonders die Herstellung der enormen Mengen an Textilien, aber auch das Waschen und Trocknen der Kleidung ist sehr energieaufwändig. Da dafür vor allem fossile Energien wie Erdöl und Kohle verwendet werden, ist die Modebranche einer der größten Klimasünder. So werden ihr 8-10 % der weltweiten Treibhausgasemissionen zugeschrieben, mehr als der Flug- und Schiffverkehr.
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Fast Fashion braucht zu viel Wasser
Die Fast Fashion Industrie benötigt sehr viel Wasser. Ein T-Shirt allein benötigt 2.700 Liter Wasser. Dabei ist Wasser weltweit knapp und wird immer knapper, auch aufgrund des Klimawandels. Mehr als anderthalbmal so viel wie das Fassungsvermögen des Bodensees benötigte die Textilindustrie im Jahr 2015. Und der Bedarf an Wasser steigt weiter an mit wachsenden Kleidungsmengen. Zudem werden immer mehr mit Chemikalien verschmutzte Abwässer aus Textilfabriken in Flüsse geleitet.
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Fast Fashion ist vor allem Erdöl und Plastik
Unsere Kleidung wird zum Großteil aus synthetischen Fasern hergestellt, z. B. aus Lycra, Nylon, Polyacryl, Polyester. Grundstoff für diese Fasern ist Erdöl, Erdgas und auch Kohle. Und Fast Fashion lässt den Bedarf an Erdöl stetig steigen. Immer mehr Kleidung wird produziert und immer mehr besteht aus synthetischen Fasern. Wenn diese Entwicklung so weiter geht, sind wir bald komplett in Plastik gekleidet – mit all den fatalen Folgen. Gerade die Erdölgewinnung ist ein schmutziges Geschäft, das überhaupt nicht zur schönen Modewelt passt.
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Fast Fashion: Immer mehr Mikroplastik im Meer
Ein Großteil unserer Kleidungsstücke besteht aus Kunstfasern wie Polyester, die zwar praktisch und pflegeleicht sind, damit jedoch auch viel Mikroplastik in die Umwelt freisetzen. Wenn wir Wäsche aus synthetischen Fasern waschen, gelangen die kleinen Partikel über das Abwasser in die Kläranlagen. Mikroplastik gelangt so in unsere Böden, das Grundwasser und auch in die Meere. Es wird geschätzt, dass das Waschen von Kunstfaserkleidung ein Drittel des Mikroplastiks im Meer verursacht.
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Fast Fashion lässt Müllberge wachsen
Immer mehr Kleidung wird nur sehr kurz oder nie getragen. Dies führt zwangsläufig zu mehr Müll. Denn nur wenige der aussortierten Jacken, Hosen oder T-Shirts werden wiederverwendet oder recycelt, auch weil durch den enormen Zeitdruck der Fast Fashion Industrie die Qualität der Kleidung immer schlechter wird. Der Großteil der aussortierten Textilien wird verbrannt oder auf einer Müllhalde entsorgt – häufig in anderen Ländern Europas oder sogar des Südens. Weltweit wird jede Sekunde ein Müllauto – bis obenhin gefüllt mit Kleidung – auf einer Müllhalde oder in einer Verbrennungsanlage abgeladen.
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Fast Fashion: Den Preis zahlen die Näher*innen
Fast 80 Millionen Menschen arbeiten in den Textilfabriken, bes. in Asien, aber auch in Osteuropa, Afrika, Lateinamerika. Die meisten von ihnen sind Frauen. Eine Arbeit in der Textilwirtschaft gibt vielen Menschen und besonders Frauen eine Chance, ein eigenständiges Einkommen zu erzielen. Aber weil die Textilien billig sein sollen, müssen auch die Arbeiter*innen „billig“ sein. Die Arbeiter*innen werden ausgebeutet – mit einem Hungerlohn, unbezahlten Überstunden und Extraschichten.
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Das System ändern – Schritte zu einer Fashion for Future
Neben dem eigenen Konsum müssen Politik und Mode-Unternehmen Veränderungen vornehmen, damit dem Wachstum der Textilproduktion mit seinen Folgen Einhalt geboten wird. So ist die Politik aufgefordert, Regeln zu setzen, damit Umweltverschmutzung und Ausbeutung sich nicht mehr lohnen. Und die Mode-Industrie muss ihr Geschäftsmodell verändern, z. B. nicht mehr neue Kleidung zu verkaufen, sondern recycelte Kleidung zu tauschen und zu verleihen.