Am 8. März ist „Internationaler Frauentag“ oder wie er auch genannt wird „Feministischer Kampftag“. Vermehrt begegnen uns aktuell Slogans wie „GRL PWR“, „We should all be feminists”, “Girls just wanna have FUNdamental rights”, “The future is female” oder “we can do it!”.
Diese bekannten Sprüche können wir auch auf bedruckten T-shirts kaufen, um damit ein Statement zu setzen. Für Feminismus, für gleiche Rechte, als Empowerment.
Doch wie viel Feminismus steckt in diesen T-Shirts tatsächlich und was ist Feminismus eigentlich?!
Unter Feminismus versteht man den Einsatz dafür, dass alle Menschen gleiche Rechte haben. Ein umfassender Feminismus denkt über die Kategorie „Frau“ hinaus und schließt alle Geschlechter mit ein. Feminismus ist politisch und hinterfragt herrschende Machtverhältnisse. Er strebt danach diese aufzubrechen und den Zugang zu Selbstbestimmung, Teilhabe, Chancengleichheit und Gleichberechtigung für alle zu ermöglichen.
Tragen wir also ein T-Shirt mit einem feministischen Slogan, wollen wir ausdrücken, dass wir dahinterstehen. Wir möchten uns solidarisieren und Position beziehen.
Doch ca. 80% aller Textilarbeiter*innen sind Frauen*, die unter enorm schlechten Arbeitsbedingungen Kleidung, darunter auch Statement-T-Shirts mit feministischen Sprüchen herstellen. Sie erhalten keinen existenzsichernden Lohn, müssen Überstunden machen und werden oft Opfer von sexualisierter und verbaler Gewalt. Näherinnen* berichten von ungeheizten Arbeitsplätzen ohne Frischluftzufuhr, eingeschränktem Zugang zu Sanitäranlagen, schlechter Versorgung und dem Druck unbezahlte Überstunden abzuleisten. Viele Frauen* sind alleinerziehend und müssen nach ihren langen Arbeitstagen noch weitere Jobs machen, um ihre Familien zu versorgen.
Wie können wir uns also am 8.März für Feminismus einsetzen und mit unseren Feministischen T-Shirts kleiden, aber gleichzeitig das Leid der Näherinnen* vergessen? Die US-amerikanische BPoC- und Feminismus-Aktivistin und Autorin Audre Lorde hat dazu einmal gesagt: „Ich bin nicht frei. Solange noch eine einzige Frau unfrei ist, auch wenn sie ganz andere Fesseln trägt als ich.“
Wenn Menschen in Deutschland und anderen Ländern des Globalen Nordens also T-Shirts mit feministischen Sprüchen anziehen und am 8.März auf die Straße gehen, um zu demonstrieren, sich von ihren Fesseln zu lösen, Strukturen in Frage zu stellen und für Gleichberechtigung einzustehen, dann lasst uns unseren Feminismus allumfassend denken und für die Rechte aller Menschen eintreten! Lasst uns an die Näherinnen* unserer Kleidung denken und auch für ihre Rechte eintreten. Wir können uns informieren, unter welche Bedingungen unsere Kleidung hergestellt wurde oder Organisationen wie die Kampagne für Saubere Kleidung oder FEMNET e. V. unterstützen.
Dein Exit Fast Fashion-Team
#ExitFastFashion #FashionForFuture #internationalwomensday #feministischerKampftag #Feminismus #gleichberechtigung #arbeitsrechte #existenzlohn